Herzlich willkommen in der einzigen bewirteten Hütte im Nationalpark!
Die Chamanna Cluozza liegt im Herzen des Schweizerischen Nationalparks auf 1882 m ü.M in der wildromantischen Val Cluozza. Die Hütte bietet eine einfache und gemütliche Unterkunft in Zimmern oder Matratzenlagern. Sie ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in der Val Cluozza, dem ersten Tal, das die Gemeinde Zernez bereits 1909 dem entstehenden Nationalpark zur Verfügung gestellt hat.
Die Hüttenwartsfamilie Nicole und Artur Naue mit Leo und Til sowie das Hüttenteam freuen sich auf Ihren Besuch und erzählen gerne mehr über den Hüttenbetrieb. → Hier erfahren Sie mehr über die Gastgeber.
Haben Sie Fragen zur Hütte oder zu Ihrem Aufenthalt in der Chamanna Cluozza? Kontaktieren Sie uns per E-Mail oder Telefon. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht und auf Ihren Besuch.
Die Chamanna Cluozza ist vom 7. Juni bis 20. Oktober 2024 geöffnet.
Chamanna Cluozza
Nicole und Artur Naue
Tel. +41 (0)81 856 12 35
cluozza@nationalpark.ch
Postadresse:
Schweizerischer Nationalpark
Nicole und Artur Naue
Chamanna Cluozza
Runatsch 124
Chastè Planta-Wildenberg
7530 Zernez
Die Hütte
Die Hütte bietet heute 61 einfache Übernachtungsplätze in Zimmern und Matratzenlagern. Eine biologische Abwasserreinigungsanlage und ein Kleinstwasserkraftwerk bilden die Basis für einen nachhaltigen Hüttenbetrieb. Mit dem Augenmerk auf einen möglichst tiefen ökologischen Fussabdruck warten in der Hüttenküche hausgemachte Köstlichkeiten und lokale Produkte aus nachhaltiger Landwirtschaft auf die Tages- und Übernachtungsgäste. Die Hütte ist nur zu Fuss erreichbar. Sie liegt im Herzen des Nationalparks, daher ist der Zugang mit Hunden und anderen Haustieren nicht möglich.
Mit Bus und Bahn bis Zernez oder mit dem Bus nach Vallun Chafuol/P3 an der Ofenpasstrasse.
Spezialangebot: Gäste erhalten bei einer Buchung von 3 oder mehreren Nächten in einer Partnerunterkunft in einem Schweizer Park die An- und Rückreise mit dem öffentlichen Verkehr geschenkt! Das Angebot ist gültig ab dem 1. August bis 31. Oktober 2024, oder solange Vorrat. Es werden nur getätigte Übernachtungsreservationen zwischen dem 17. Juni bis 27. Oktober 2024 für das Angebot akzeptiert.
Weitere Informationen
Sie haben die Wahl zwischen einer Übernachtung in einem Zwei- bis Vierbettzimmer oder dem Matratzenlager. Wir werden Ihren Lager-/Zimmerwunsch bei der Einteilung bestmöglich berücksichtigen. Bei voll gebuchter Hütte können wir private Zimmer leider nicht garantieren. Hüttenschlafsäcke sind sowohl im Lager, wie auch in den Zimmern obligatorisch. Diese können selber mitgebracht oder bei uns gemietet oder gekauft werden. Hausschuhe in verschiedenen Grössen sind vorhanden.
In den sanitären Anlagen stehen Ihnen Waschgelegenheiten, jedoch keine Duschen zur Verfügung.
Das Hüttenteam erzählt Ihnen gerne mehr über den nachhaltigen Hüttenbetrieb.
Das frisch zubereitete Abendessen mit Produkten aus der Region servieren wir um 18:30 Uhr. Das Menu beinhaltet immer auch eine vegetarische Variante. Auf Anfrage können wir gerne vegane Speisen zubereiten und auf Lebensmittelallergien Rücksicht nehmen. Wenn Sie möchten, stellen wir Ihnen für die Wanderung am nächsten Tag ein Lunchpaket zusammen.
Die Chamanna Cluozza verfügt über ein Kleinstwasserkraftwerk für die autarke Stromversorgung. Leider reicht der Strom nicht immer aus, um auch die Geräte der Gäste laden zu können. Vielleicht können Sie eine Powerbank mitbringen, um auch am nächsten Tag noch tolle Bilder schiessen zu können. In den Zimmern sind keine Steckdosen vorhanden.
Geniessen Sie die herrliche Ruhe im Val Cluozza – denn es gibt weder Mobiltelefonempfang noch Internetverbindung. Im Notfall dürfen Sie gerne unser Satelliten-Telefon benützen.
Reservation und Preise
Reservationen nehmen wir gerne → online oder bei kurzfristiger Anmeldung auch telefonisch entgegen.
Chamanna Cluozza
Tel. +41 (0)81 856 12 35
cluozza@nationalpark.ch
Die Ansicht im online Reservationsportal ist stets aktuell. Sollten in der gewünschten Kategorie keine Plätze mehr vorhanden sein, besteht die Möglichkeit, sich mit Ihrer Reservation auf die Warteliste setzten zu lassen. In diesem Fall informieren wir Sie umgehend per Mail, sobald Plätze frei geworden sind. Dies lohnt sich oft, da es erfahrungsgemäss zahlreiche Wechsel gibt.
Für die Teilnehmerinnen der öffentlichen Exkursion am 15. Juli und am 5. August sind Schlafplätze im Zimmer vorreserviert. Bei Interesse melden Sie sich bitte telefonisch bei uns.
Preise:
Zimmer
Beschreibung | Preis |
---|---|
Alle Erwachsene ab 20 Jahre | CHF 87.– |
Pro Natura Mitglieder | CHF 79.– |
Jugend 10-19 Jahre | CHF 68.– |
Kinder bis 9 Jahre | CHF 43.– |
Lager
Beschreibung | Preis |
---|---|
Alle Erwachsene ab 20 Jahre | CHF 72.– |
Pro Natura Mitglieder | CHF 64.– |
Jugend 10-19 Jahre | CHF 52.– |
Kinder bis 9 Jahre | CHF 26.– |
Die Übernachtungspreise beinhalten die Übernachtung in der gewünschten Kategorie mit Abendessen, Frühstück und Marschtee.
Die Übernachtung ohne Halbpension (Selbstkochen) ist nicht möglich.
Hüttenschlafsäcke & Lunchpaket
Hüttenschlafsäcke sind sowohl im Lager wie auch in den Zimmern aus hygienischen Gründen obligatorisch. Diese können selber mitgebracht oder bei uns gemietet (CHF 8.–) oder gekauft werden.
Gerne bereiten wir Ihnen für die Wanderung am nächsten Tag ein Lunchpaket zu. Dieses kann am Abend bei uns in der Hütte bestellt werden.
Bezahlung
Übernachtungs- und Konsumationskosten sind spätestens am Abreisetag zu bezahlen. Bezahlung bitte in bar, CHF oder Euro (zum aktuellen Wechselkurs). Wegen fehlendem Empfang ist die Bezahlung mit Kreditkarte oder TWINT nicht möglich. Ermässigte Übernachtungstarife für Pro Natura Mitglieder werden nur gegen einen gültigen Ausweis gewährt. In privaten Hütten besteht kein Gegenrecht für SAC-Mitglieder oder Mitglieder von anderen Organisationen.
Zustiege
Am direktesten erreichen Sie die Chamanna Cluozza (1882 m ü.M.) ab Zernez (1471 m ü.M.) über die Route 07 (3 h 30 min, 8 km, T2+ gemäss Wanderskala SAC).
Der Weg führt ab Bahnhof Zernez zuerst durch’s Dorf in Richtung Ofenpass und beim Ortsausgang über die Holzbrücke Richtung Wald. Im Wald geht’s stetig aufwärts bis zum Aussichtspunkt Fops auf etwa 2120 m ü.M. Es folgt der Abstieg durch Legföhren, wobei die Bachrinnen, die der Weg immer wieder quert, daran erinnern, dass Starkniederschläge dieses wilde Tal stark formen. Nach Überschreiten des Cluozzabachs (Brücke) und kurzem Gegenanstieg gelangt man schliesslich zur Chamanna Cluozza.
Auch möglich ist der Zustieg via Route 08 oder 03. Von der Chamanna Cluozza aus können geübte Alpinisten via Route 04 den Piz Quattervals besteigen.
Parken: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, z.B. neben der Holzbrücke ausgangs Zernez. Wir empfehlen die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Nachhaltigkeit aus Überzeugung
Als einzige Hütte, die inmitten des Schweizerischen Nationalparks (SNP) liegt, ist uns die Nachhaltigkeit ein grosses Anliegen. Diese Grundhaltung gegenüber der Natur reicht vom Bau der Hütte bis zum Betrieb und den Menschen, die darin wohnen.
Gerne können Sie mithelfen, die Transportflüge zu reduzieren. In Zernez steht ein Kühlschrank mit frischen Produkten, die den Weg hoch zur Cluozzahütte suchen …
Globetrotter hat einen Film gemacht zur nachhaltigen Wassernutzung in unserer Hütte:
Der Betrieb: Einfach und gemütlich
Der Betrieb der Chamanna Cluozza orientiert sich an den zur Verfügung stehenden Ressourcen und nimmt Rücksicht auf die sensible Umwelt. So halten wir die Anzahl nötiger Versorgungsflüge so gering wie möglich, indem wir beispielsweise bei den Getränken das natürlich vorhandene Trinkwasser für Tees und Sirup nutzen. Das Verpflegungsangebot ist dem Umfeld angepasst. Im Vordergrund stehen regionale Produkte, was zu kurzen Transportwegen führt und die Wertschöpfung im Tal hält. Der geringere Fleischanteil in den Menüs reduziert den ökologischen Fussabdruck zusätzlich. Auf den Einbau von Duschen haben wir verzichtet, da diese einen grossen Wasser- und Energieverbrauch verursachen würden.
→ Mehr zur gelebten Nachhaltigkeit im Hüttenbetrieb
→ Menschen und Geschichten – gelebte Nachhaltigkeit, Keystory Engadin Scuol Zernez
Dank ihrer Abgeschiedenheit bietet die Chamanna Cluozza den Gästen ein authentisches Erlebnis. Die Hütte ist bewusst einfach eingerichtet, der Luxus bleibt für einmal im Tal und trägt zum Charme dieses nostalgischen Ortes bei. Die rund 4000 jährlichen Übernachtungsgäste schätzen diese Einfachheit und Ursprünglichkeit der Chamanna Cluozza. Erleben auch Sie den nachhaltigen Betrieb zur Erhaltung dieses einmaligen Ortes in einem der wildesten Täler des SNP.
Im Sommer 2021 wurde die Hütte letztmals umgebaut. Dabei war es den Verantwortlichen des Nationalparks von Beginn an ein grosses Anliegen, bezüglich Nachhaltigkeit ein Zeichen zu setzen. Das Ziel war klar: Der ökologische Fussabdruck sollte so klein wie möglich sein. So erfolgt die Abwasserreinigung seit 2021 stromfrei mittels Wurmkompost und pflanzlicher Klärung. Eine Anlage, die es in dieser Form in der Schweiz bisher noch nicht gibt. Zudem wurde das Kleinstwasserkraftwerk optimiert und sorgt weiterhin für eine autarke Stromproduktion.
Baumaterialien:
Bei den Baumaterialen kamen möglichst natürliche Rohstoffe zum Einsatz. Der Holzstrick der ursprünglichen Hütte ist auch nach dem Umbau immer noch vorhanden und wurde teilweise wieder freigelegt. Ebenfalls an die ursprüngliche Hütte erinnern die von Hand gefertigten und genagelten Lärchenschindeln, die neu wieder das Dach des Hauptgebäudes zieren. Neu wurde im Jahr 2021 der separate Wohnturm – ebenfalls aus Lärchenholz – ergänzt, in dem das Hüttenteam untergebracht ist. Das Holz stammt aus der Region und wurde teilweise von den Parkgemeinden zur Verfügung gestellt. Die Steinplatten wurden vor Ort gewonnen. Die Mauern wurden mit Kalk aus Region verputzt. Der Boden im neuen Turm besteht aus Stampflehm. Die Begrünung der Umgebung erfolgte mit Samen, die in einer nahegelegenen Einzäunung gewonnen wurden. Der grösste Teil der Bauarbeiten konnte an einheimische Firmen vergeben werden.
Im Sommer 2022 hat die Chamanna Cluozza die Auszeichnung «Nachhaltiges Reiseziel» der Ferienregion Engadin Samnaun Val Müstair erhalten, in Zusammenarbeit mit dem internationalen Zertifizierungsanbieter TourCert. Mit diesem Label möchte die Ferienregion die nachhaltige Entwicklung im Tourismus vorantreiben.
Mehr zu den nachhaltigen Reisezielen im Engadin erfahren Sie → hier.
Was das Label konkret beinhaltet, erfahren Sie → hier.
Die Chamanna Cluozza ist auch Teil des Nachhaltigkeitsprogramms Swisstainable und auf Level II –engaged eingestuft. Das Nachhaltigkeitsprogramm Swisstainable vereint Betriebe und Organisationen entlang des gesamten Schweizer Tourismussektors und leistet damit einen konkreten Beitrag für einen nachhaltigen Tourismus.
Einen Überblick zu allen mit dem Nachhaltigkeitslabel ausgezeichneten Hütten finden Sie → hier.
Familien
Sie besuchen die Chamanna Cluozza mit Ihren Kindern?
Wir empfehlen den Zustieg ab Zernez (vgl. oben). Sie können verschiedene Etappenziele für Ihre Kinder einbauen. Vergleichen Sie dazu die detaillierte Nationalpark-Wanderkarte oder die Online-Karte zur Wanderroute.
Hier finden Sie ein paar nützliche Informationen für den Besuch mit Kindern:
- Ab der alten Holzbrücke ausgangs Zernez geht es los in Richtung Schweizerischer Nationalpark.
- Insbesondere im ersten Waldstück entdecken aufmerksame Augen die grossen Ameisenhaufen. Wo geht die Ameisenstrasse hin?
- Nach ca. 1.5 km erreichen wir den Sarasinstein. Von dort aus haben wir einen atemberaubenden Ausblick in die Val Cluozza. Vorsicht steiler Abhang! Ab jetzt wird der Weg etwas steiler und strenger.
- Auf halber Aufstiegs-Strecke erreichen wir ein Bänkli mit wunderbarem Blick in die Val Cluozza. Es fehlen noch rund 200 Höhenmeter. Wer kann die Hütte entdecken? Wer sieht die Holzbrücke unten beim Fluss? Dort überqueren wir den Bach und sind kurz darauf bereits in der Hütte angekommen.
- Bald kommt die Eingangstafel in den Nationalpark bei Il Pra. Ab jetzt sind wir tatsächlich im Nationalpark! Seit über 100 Jahren wird die Natur im Nationalpark nicht beeinflusst. Hier sind wir als Menschen lediglich stille Beobachter. Was heisst, das? Die Symbole geben Antwort … Es geht nun nur noch wenig bergauf – bis zum Aussichtspunkt kurz nach der Runse bei Vallun Pradatscha.
- Etwa 500 Meter nachdem wir die Runse bei Vallun Pradatscha gequert haben, kommen wir auf ein kleine Wiese mit herrlicher Aussicht. Hier können wir Rasten. Nun geht immer auf derselben Talseite bergab – bis zur Holzbrücke beim Cluozzabach. Entdeckt ihr Gämsen oberhalb der Waldgrenze?
- Bei der Holzbrücke haben wir’s schon fast geschafft. Kann jemand die Hütte erkennen? Es folgt ein letztes Zick-Zack, und da sind wir! Vielleicht steht ein Fernrohr bei der Hütte und jemand hat darin bereits etwas entdeckt?
In und um die Hütte stehen verschiedene kreative Spielmöglichkeiten zur Verfügung. Auf dem dafür gekennzeichneten Aussenbereich der Hütte gibt’s ein paar kindergerechte Spiele. Mit dem Feldstecher oder dem Hütten-Fernrohr können die Kinder zudem nach Tieren Ausschau halten. In der Hütte gibt’s verschiedene (Bilder-)Bücher und Tisch-Spiele – nicht nur für Kinder verschiedenen Alters.
Folgende Möglichkeiten stehen Ihnen grundsätzlich zur Verfügung. Studieren Sie dafür die detaillierte Nationalpark-Wanderkarte oder die Online-Karte.
- Gemütlicher (Halb-)Tagesausflug zum Plaun Val Sassa: Dies ist das letzte Stück der Route 03 Fuorcla Val Sassa. Diese Route ist zwar als blau-weisse Route gekennzeichnet. Doch der Wegabschnitt zwischen der Chamanna Cluozza und der Val Sassa ist nicht anspruchsvoll. Bitte respektieren Sie die Schutzmassnahmen in diesem einzigartigen Wildninsgebiet. Bleiben Sie mit Ihren Kindern auf den Wanderwegen (kein Baden in Flüssen, kein Steinmännchen-Bauen). Es gibt so vieles zu Beobachten!
- Anspruchsvoller Ausflug zum Murter-Sattel: Wanderroute 08. Empfiehlt sich als abwelchslungsreiche Rückreise. Vorsicht: Ist länger und anspruchsvoller als die Route 07 Zernez – Chamanna Cluozza.
Essen:
Auf unserer Tageskarte steht auch ein Kindermenu und es gibt eine Auswahl an feinen Sirups. Das Abendessen ist vielseitig, sodass hoffentlich für alle etwas dabei ist. Unser hausgemachtes Brot is(s)t bei fast allen Kindern hoch im Kurs. Für kleine Kinder wärmen wir gerne Brei oder Schoppen auf. Aus Platzgründen können wir leider keine Kindersitze anbieten.
Schlafen:
Im Wissen darum, dass die Hütte ringhörig ist, versuchen wir die Zimmer familiengerecht einzuteilen. Die Toiletten befinden sich für alle Gäste – unabhängig von der Zimmer-Einteilung – in einem separaten Nebengebäude.
Leihkleider für Notfälle:
Nasse Socken oder die Regenjacke zuhause vergessen? Kein Problem – gerne können Sie aus unserer Namuk-Box für den nächsten Tag Kleider ausleihen. Diese können Sie danach einfach im Nationalparkzentrum in Zernez wieder zurück geben.
Kühlschrank in Zernez
Helfen Sie mit, frische Produkte zur Chamanna Cluozza zu bringen …
Sie haben noch etwas Platz im Rucksack?
In Zernez, direkt nach der Holzbrücke beim Wegweiser Richtung Chamanna Cluozza, steht ein Kühlschrank. Alles, was in diesem Kühlschrank ist, freut sich auf die Wanderung mit Ihnen zur Cluozzahütte. Sie dürfen gerne einpacken, was Sie tragen mögen und was Ihr Rucksack erlaubt. Es sind ein paar Stofftaschen vorhanden, insbesondere für frische feuchte Produkte. Die Stofftaschen nehmen wir mitsamt Inhalt gerne in der Hütte entgegen.
Mit dem Beitrag von vielen fleissigen Händen versuchen wir, die Transportflüge so gering wie möglich zu halten. Vielen Dank bereits jetzt für Ihre Mithilfe!
Wir sehen uns in der Chamanna Cluozza, bis bald …
Team & Freiwilligeneinsätze
Das Team rund um Nicole und Artur Naue mit den beiden Söhnen Leo und Til begrüsst Sie in der Chamanna Cluozza.
Die Familie Naue führte bis Ende 2021 während sieben Jahren die Trifthütte im Berner Oberland. Dort wurden sie mehrmals von Filmteams des Schweizer Fernsehens SRF portraitiert: Hüttengeschichten, Winterhüttengeschichten, Hüttengeschichten Spezial mit Manu Burkhard
Nicole und Artur Naue beschäftigen sich bereits seit Jahrzehnten mit den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit, beispielsweise in der Umweltkommission des SAC. Der nachhaltige Betrieb der einzigen Hütte im Nationalpark ist dem ganzen Team ein grosses Anliegen.
→ Hier erfahren Sie mehr zum Hüttenteam.
Freiwilligeneinsätze
Auch dir liegt die Nachhaltigkeit am Herzen und du fühlst dich von unserer Philosophie angesprochen? Gerne ermöglichen wir dir, als freiwillige*n Helfer*in einen mehrtägigen Einsatz auf der Chamanna Cluozza zu leisten und ins Hüttenleben einzutauchen. Melde dich am besten per E-Mail oder telefonisch bei uns: cluozza@nationalpark.ch, 081 856 12 35
→ Hier findest du einen Erfahrungsbericht zum Freiwilligeneinsatz.
Geschichte der Cluozzahütte
Im Jahre 1910 errichtete Curdin Grass aus Zernez im Auftrag der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft die Chamanna Cluozza auf 1882 m ü.M.
Nach diversen Ausbau- und Erneuerungsetappen wurde die Hütte im Sommer 2021 nach bauökologischen Grundsätzen umfassend umgebaut und um einen Nebenbau erweitert. Klicken Sie auf einen Titel und erfahren Sie mehr zur Geschichte der Hütte.
Die Val Cluozza mit ihren Seitentälern ist der Inbegriff von Wildnis. Nur der Wanderweg und die Cluozza-Hütte deuten auf menschliche Präsenz. Die Gründungspioniere des Nationalparks hatten sich zum Ziel gesetzt, ein Stück ursprüngliche Naturlandschaft vor menschlichen Einflüssen zu bewahren und die langfristigen Entwicklungen zu studieren. Dafür ist die Val Cluozza wie geschaffen.
Der Basler Paul Sarasin war 1908 Präsident der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft und auf der Suche nach einem geeigneten Nationalparkgebiet. Anlässlich einer zufälligen Begegnung im Hotel Parc Naziunal Il Fuorn lenkte der Einheimische Steivan Brunies das Interesse der Vettern Fritz und Paul Sarasin auf die Val Cluozza. Noch im selben Jahr richtete die Naturschutzkommission ein erstes Gesuch an die Gemeinde Zernez. Die Idee konnte innert kürzester Zeit in die Tat umgesetzt werden: Am 23. Oktober 1909 stimmte die Gemeindeverssammlung von Zernez der Abtretung der Val Cluozza mit 47 zu 2 Stimmen zu. Am 1. Dezember 1909 hat die Gemeinde den Vertrag mit der Schweizerischen Naturschutz-Kommission unterschrieben und die Val Cluozza für 25 Jahre als Naturreservat verpachtet. Zur Finanzierung des Nationalparks wurde der Schweizerische Bund für Naturschutz als „Ein-Franken-Verein“ gegründet. Dies war der Auftakt zur Gründung des ersten Nationalparks der Alpen und Mitteleuropas. Offizielles Geburtsdatum des Nationalparks ist der 1. August 1914.
Die erste Cluozza-Hütte wurde bereits 1910 durch Curdin Grass aus Zernez erstellt. Diese diente sowohl als Unterkunft für die Parkaufsicht wie auch für Wandergäste. Sie bot 10 Betten und 20 einfache Schlafplätze im Heu. Als erster Parkwächter wohnte dort während des Sommers Hermann Langen mit seiner Familie.
Eines der wohl berühmtesten Bilder der Chamanna Cluozza ist jenes vom Juli 1913, als eine parlamentarische Kommission es sich nicht nehmen liess, das Gebiet persönlich zu besuchen. Trotz Schnee und Hagel setzten sich diese Persönlichkeiten in Bern für die Gründung des ersten Nationalparks der Alpen ein.
Einer der Gründer des Schweizerischen Nationalparks, Steivan Brunies, beschreibt das Blockhaus Cluozza um 1920 folgendermassen:
Das einfache Häuschen mit seiner guten Bewirtschaftung ist ganz den Verhältnissen einer Reservation angepasst und erschwert von vornherein den unerbetenen Besuch jener Sorte von Sommerfrischlern, die aus anderen Gründen als denen stillen Naturgenusses unsere Berge im Sommer überflutet. Zur Regelung des Betriebes, sowie namentlich für den Fall regen Besuches, wurde eine Hausordnung erlassen. Neben 10-12 Betten sind noch gegen 20 einfache Schlafstellen auf dem Heu oder in einem aufzuschlagenden Zelt vorhanden
Brunies, Steivan (1920): Der Schweizerische Nationalpark. Benno Schwabe & CO., Basel.
In den kommenden Jahrzehnten wurde die Hütte immer wieder um- und ausgebaut. Die umfassendste Rennovation erfolgte im Jahr 1993. Nebst einer allgemeinen Rennovation wurden dabei eine biologische Kläranlage und neue WC- und Waschanlagen erstellt, die Energiebilanz mit einer kleinen Wasserturbine optimiert und im Pavillon eine kleine Ausstellung installiert. Am 26. Juni 1994 wurde die Hütte im Beisein einer grossen Schar von Gästen wieder eröffnet.
Im Rahmen der letzten Rennovationen 2007 und 2012 wurde ein Ablenkdamm errichtet, die Vorratskammer vergrössert sowie die energietechnischen Anlagen optimiert. Zudem wurde die Ausstellung im Pavillon umfassend erneuert.
Steivan Brunies äussert sich auch über die frühere Nutzung der Alp Murter:
Noch vor wenigen Jahrzehnten wurden auf dieser guten Weide die 50-60 Zeitkühe von Zernez gesömmert Bei plötzlichem Schneefall flüchteten sie sich nach der Talsohle von Cluozza hinunter, wo auf Grass da Cluozza früher eine Hirtenhütte stand. Nach den Angaben alter Zernezer bewirkte das vortreffliche Futter dieses Bergrückens jene bei den Viehhändlern so sehr beliebte Kräuselung des „Berghaares“.
Der grösste Nachteil dieser Alp war jedoch neben dem erschwerten Zugang der Wassermangel. Leider sind hier nur zwei kleine Quellen vorhanden, die übrigens noch häufig eintrocknen. Im Jahre 1885 trugen vier Zernezer die zum Bau eines Brunnentroges nötigen Bretter hinauf. Diese mühselige Arbeit wurde damals mit 12 Franken belohnt! Wegen der Blitzgefahr – einst wurden hier nicht weniger als 7 Zeitkühe vom Blitz erschlagen – und weil mitunter das Vieh sich verstieg und abstürtzte, wurde die Alp später an Bergamasker Hirten verpachtet. Ein Platzwechesl des Viehes war jedesmal mit Schwierigkeiten verbunden. Die Bestossung geschah stet auf dem umständlichen Weg über Praspöl.
So weit Steivan Brunies. Im Buch Der Bär in Graubünden erfahren wir näheres über eine Bärenjagd in der Val Cluozza:
Bärenjagd in der Val Cluozza, erzählt von Curdin Grass über seinen Grossvater Gion Pitschen Toutsch und dessen Bruder Dumeng:
Auf den Schuss fällt der Bär aus dem Loch, überstürtzt sich und fällt in eine Schlucht hinunter. Zu gleicher Zeit kommen aus dem besagten Loch aus Legföhren zwei niedliche Junge. Dies gewahrend, ruft G. P. Toutsch seinem Bruder Dumeng, er solle schnell hinaufspringen und danach trachten, die Jungen lebendig zu fangen, er wolle nach dem Laden der Waffe die alte Bärin, denn eine solche war es, aufsuchen. Kaum ist der Bruder in die Nähe der Jungen gekommen, so sürtzt sich die alte Bärin von der Seite her gegen ihn. G. P. Toutsch, der gerade geladen hat, schiesst auf die Bärin; diese gewahrt, woher der Schuss kommt und springt direkt auf ihn los. Zum Laden hat er keine Zeit, er springt hinter den Stumpf eines gefallenen Baumes und sucht sich durch Schreien und Schwingen des Stutzens das Tier vom Leibe zu halten. Einige bange Minuten vergehen, bis die Bärin sich entfernt, nachdem sie den G. P. Toutsch angebrüllt, die Zähne gefletscht und den blutigen Schaum ihm an die Kleider geworfen hat. Der Bruder Dumeng, der wieder geladen hatte, war vor Schreck so gelähmt, dass er weder dem Bruder zu Hilfe eilen, noch die Jungen fangen konnte. Als die Bärin, abwärts springend, verschwunden war, fing es auch zu nachten an, und mit Grauen verliessen die zwei Brüder das Tal. (…) Im Frühjahr darauf wurde die nämliche Bärin und ein Junges (…) in Tantermozza erlegt.
Rekordfrequenzen
Die Belegung der Chamanna Cluozza hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Mit über 5’000 Übernachtungen im Sommer ist sie eine der am meisten frequentierten Hütten im schweizerischen Alpenraum. Dies führt zu erhöhter Lärmbelastung in der Unterkunft, insbesondere, weil die Wände und die Böden der Hütte im traditionellen Stil aus Holz und ohne jegliche Lärmdämmung konstruiert sind. Leidtragende waren neben den Gästen, welche mehrheitlich nur eine Nacht in der Unterkunft verbringen, vor allem die Mitarbeitenden. Zudem entsprachen die Küche sowie die Hüttentechnik nicht mehr den heutigen Anforderungen. Aus diesen Gründen wurde die Hütte im Jahr 2021 umgebaut. Der Schweizerische Nationalpark investierte dafür 2,6 Millionen Franken.
Umbau 2021
Die Eidgenössische Nationalparkkommission hat 2018 alle Bedürfnisse geprüft und Möglichkeiten abgeklärt. Wichtig bei der Planung des Umbaus war für den SNP, dass die Gäste im wahrsten Sinne des Wortes ein nachhaltiges Erlebnis geniessen können.
Im Rahmen eines Ideenwettbewerbs, an dem sich vier Architekturbüros – zwei aus der Region und zwei weitere aus dem Kanton Graubünden – beteiligten, hat sie die optimalste Lösung gesucht. Als Sieger wurde das Projekt «Treglia» des Architekturbüros Capaul & Blumenthal aus Ilanz erkoren. Es überzeugte durch seinen sorgfältigen Umgang mit der Baugeschichte und der sensiblen Landschaft. Dazu wurde ein Neubau erstellt, in dem die Mitarbeitenden untergebracht sind. Das Hauptgebäude ist sanft renoviert, die betrieblichen Abläufe optimiert und die technischen Installationen auf den neusten Stand gebracht worden. Dabei ist berücksichtigt worden, dass die zur Verfügung stehende Menge an Energie beschränkt ist. Ein Kleinst-Wasserkraftwerk produziert elektrischen Strom. Um den hohen ökologischen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine biologische Kläranlage installiert, die für die Schweiz einzigartig ist. Das Lärchenholz für den Neubau und die Schindeln für das Dach stammen aus den Parkgemeinden. Der Charakter der Hütte ist erhalten geblieben und die Baumaterialien wurden optimal gewählt. Die kantonale Denkmalpflege hat sich sich an den Kosten der Schindeldächer beteiligt. Die Arbeiten wurden minuziös geplant, sodass unnötige Helikopterflüge verhindert werden konnten.
Nachhaltiges Betriebskonzept
Dem Nationalpark war es wichtig dass beim Betrieb der Hütte nach dem Umbau 2021 ein besonderer Fokus auf die Nachhaltigkeit gelegt wird. Dazu hat er die Stelle als Gastgeber/in neu ausgeschrieben. Eine der wesentlichen Anforderungen war dabei der nachhaltige Betrieb der Hütte (→ Leitbild der Ausschreibung).
Im Juni 2022 konnte das Team rund um Nicole und Artur Naue den Betrieb der Chamanna Cluozza aufnehmen. Das Betriebskonzept sieht ein kleines und feines Angebot vor, bei dem möglichst viele regionale Produkte integriert werden. Auch hier wird der ökologische Fussabdruck konsequent klein gehalten. Elektronische Kommunikationsmittel haben auch in Zukunft in der Chamanna Cluozza keinen Empfang. Dies bietet die einzigartige Möglichkeit, den speziellen Charme dieses nostalgischen Orts zu geniessen und die Natur auf sich wirken zu lassen.