Medienmitteilung vom 5. Juli 2019

Der Schweizerische Nationalpark (SNP) präsentiert am 11. Juli die Resultate des Studienwettbewerbs «Umbau Chamanna Cluozza». Aufgrund der Zunahme der Übernachtungszahlen in den letzten Jahren haben sich betriebliche Engpässe gezeigt, die nun behoben werden sollen. 

Die Ursprünge der Chamanna Cluozza gehen auf das Jahr 1910 zurück. Seither ist die Hütte immer wieder ausgebaut oder renoviert worden. In den Jahren 1992–1993 wurde der letzte integrale Umbau realisiert. Dabei konnten aus finanziellen Gründen nicht alle Bedürfnisse umgesetzt werden, so etwa eine separate Unterkunft für Pächter und Belegschaft.

Die Belegung der Chamanna Cluozza hat in den letzten Jahren um rund 30 Prozent zugenommen. Mit bis zu 4500 Übernachtungen in den 4 Sommermonaten gehört sie zu den Top 5-Berghütten in der Schweiz. Sie ist ein begehrtes touristisches Angebot in der Region und eine einmalige Möglichkeit, den Nationalpark zu erleben. 

Die hohen Belegungszahlen haben zu erhöhter Lärmbelastung in der Unterkunft geführt, insbesondere weil Wände und Böden im traditionellen Stil aus Holz und ohne Schalldämmung konstruiert sind. Die engen Platzverhältnisse und die akustische Situation beeinträchtigen die Erholung der Mitarbeitenden und waren Ausgangspunkt für bauliche Anpassungen.

Die Eidgenössische Nationalparkkommission hat 2018 im Rahmen eines Studienwettbewerbs nach Lösungen für das Problem gesucht. Vier Architekturbüros, zwei aus der Region und zwei aus dem übrigen Kanton Graubünden, waren eingeladen, Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Dabei mussten die betrieblichen Anliegen ebenso wie die besonderen natur- und landschaftsschützerischen Anforderungen des Nationalparks berücksichtigt werden.

Den Wettbewerb gewonnen hat das Projekt Treglia des Büros Capaul Blumenthal aus Ilanz. Das Preisgericht hält fest, dass das Projekt die beste Integration in den landschaftlichen und baulichen Kontext aufweist und mit vergleichweise geringeren baulichen Massnahmen umgesetzt werden kann. Die zum Ausdruck gebrachte Haltung im Umgang mit der Baugeschichte und der empfindlichen Landschaft vermochte das Preisgericht am meisten zu überzeugen.

Am Donnerstag, 11. Juli 2019, wurden die Studienarbeiten im Auditorium des SNP in Zernez öffentlich vorgestellt. Vom 15. bis 31. Juli 2019 können die Projekte zu Bürozeiten im Schloss Planta-Wildenberg besichtigt werden. 

Im nächsten Schritt wird nun das Bauprojekt erstellt und dann das Bewilligungsverfahren in die Wege geleitet. Mit einem Baubeginn ist frühestens im Herbst 2020 zu rechnen. 

Folgende Architekturbüros wurden eingeladen:

  • Arquint Architekten, Chur
  • Capaul Blumenthal, Architects ScRL, Ilanz
  • Michael Hemmi, Architekt, Haldenstein
  • Padrun-Architektur, Guarda

 

Die Jury setzte sich aus folgenden Personen zusammen

mit Stimmrecht:

  • Dr. Jürg Pfister, ENPK (Sachpreisrichter, Vorsitz)
  • Prof. Heinrich Haller, Direktor Schweizerischer Nationalpark (Sachpreisrichter)
  • Gian Carlo Bosch, dipl. Arch. FH SWB (Fachpreisrichter)
  • Ulrich Delang, dipl. Arch. EPFL SIA SWB (Fachpreisrichter)
  • Barbara Strub, dipl. Arch. ETH BSA SIA (Fachpreisrichterin)

ohne Stimmrecht:

  • Dr. Flurin Filli, Leiter Betrieb und Monitoring Schweiz. Nationalpark
  • Fredi Guggisberg, Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission ENHK
  • Jürg Martig, Hüttenwart Chamanna Cluozza
  • Christine Meier, Eidgenössische Nationalparkkommission ENPK
  • Rico Zala, Vertreter Bürgergemeinde Zernez

 

Weitere Informationen:

Hans Lozza, Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
lozza(at)nationalpark.ch
+41 (0)81 851 41 11

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