Ab dem 22. März 2021 zeigt der Schweizerische Nationalpark in seinem Besucherzentrum in Zernez die Sonderausstellung «Der Rotfuchs – Jäger auf leisen Pfoten». Die Ausstellung verschafft einen Einblick in die Lebensweise des Fuchses und präsentiert neueste Erkenntnisse aus der Nationalparkforschung.
Dank seiner Anpassungsfähigkeit ist der Rotfuchs eines der erfolgreichsten Raubtiere der Erde. Als Kulturfolger mitten unter uns lebend, ist die Einstellung des Menschen ihm gegenüber aber dennoch sehr unterschiedlich. Für die einen ein unersetzlicher Gesundheitspolizist und exzellenter Mäusejäger, für die anderen schlicht ein hungriger Räuber.
Die vom Nationalpark Stilfserjoch konzipierte Ausstellung gibt einen Einblick in die Biologie und Lebensweise dieses weit verbreiteten Wildkaniden. Ein zweiter Teil zeigt erste, teils verblüffende Forschungsresultate des 2016 im Schweizerischen Nationalpark (SNP) lancierten Fuchsprojekts.
Das Rotfuchsprojekt im SNP
Seit der Gründung des SNP 1914 war der Rotfuchs während eines Jahrhunderts das grösste Raubtier. Diese Situation ist allerdings gerade im Begriff, sich zu ändern. Seit einigen Jahren halten sich Grossraubtiere wie Braunbär, Wolf und Luchs zum Teil über längere Zeit im SNP auf. Beispiele in anderen Nationalparks zeigen, dass gerade die Rückkehr des Wolfes entscheidende Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem hat. So reduzierten die Wölfe im Yellowstone-Park nicht nur die Bestände ihrer Beutetiere, sondern auch diejenigen ihrer Konkurrenten, der Kojoten.
Was wird sich im SNP durch die Rückkehr der Grossraubtiere verändern? Und welche Konsequenzen hat das für den Rotfuchs? Um solche Fragen beantworten zu können, erforscht der SNP die Situation und Entwicklung des Rotfuchses vor und nach der Einwanderung des Wolfs.
Erkenntnisse aus dem Fuchsprojekt
Der SNP hat die Südtiroler Ausstellung mit Informationen zum Fuchsprojekt im SNP ergänzt. Diese erläutern die angewendeten Forschungsmethoden und geben Einblick in die Erkenntnisse der vergangenen Jahre. Während im Winter die Trittsiegel einiges über die vorkommenden Tierarten verraten, ermöglicht das in der schneefreien Zeit der Kot. Äusserst interessante Daten liefern Tiere mit GPS-Sendern. So wurde unlängst der Ausflug einer jungen Fähe bis ins Ötztal dokumentiert – und die ebenso zielstrebige Rückkehr. Seit 2018 ermöglicht zusätzlich ein neu eingerichtetes Fotofallen-Monitoring weitere Erkenntnisse.
Die Ausstellung dauert vom 22. März 2021 bis zum 12. März 2022. Aufgrund der aktuellen Bestimmungen des Bundesrates wird es leider keine Vernissage für das Publikum geben.
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Weitere Informationen:
SCHWEIZERISCHER NATIONALPARK
Hans Lozza
Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
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