Am 2. Juli hat Bundesrat Albert Rösti den Schweizerischen Nationalpark besucht. Zentrale Themen des Austauschs mit den Parkverantwortlichen und Vertretern von Kanton und Parkgemeinden waren die ökologische und ökonomische Bedeutung des mit 111 Jahren ältesten Nationalparks der Alpen und seine künftige Entwicklung.
Bundesrat Albert Rösti folgte der Einladung des Schweizerischen Nationalparks (SNP) und wurde in Zernez u.a. von Heidi Hanselmann, Präsidentin der Eidgenössischen Nationalparkkommission (ENPK), Domenic Toutsch, Gemeindepräsident von Zernez und Regierungsrat Jon Domenic Parolini begrüsst. Bei einem gemeinsamen Besuch der neuen Ausstellung im Nationalparkzentrum und einer Wanderung im Ofenpassgebiet erhielt Bundesrat Rösti Einblick in die Grundidee des Nationalparks und seine 111-jährige Entwicklung zu einem international herausragenden Wildnisgebiet. Die Vision der Parkpioniere, die Natur auf einer Fläche von 170 km2 komplett sich selbst zu überlassen und deren Entwicklung wissenschaftlich zu dokumentieren, war revolutionär und ist heute aktueller denn je. «Gerade in Anbetracht des Klimawandels und dessen Folgen sind die teils über 100 Jahre alten Datenreihen weltweit einzigartig und tragen zum Verständnis der sich verändernden Naturprozesse bei», betonte Heidi Hanselmann.
Wolf als Herausforderung
Ein zentrales Gesprächsthema war die Rückkehr der grossen Beutegreifer und die dadurch ausgelöste gesellschaftliche Diskussion. Der Abschuss des im SNP ansässigen Fuorn-Wolfsrudels hat gezeigt, dass die Toleranz gegenüber dem Wolf gering ist. In und um den einzigen Nationalpark der Schweiz besteht die einmalige Chance, die ökologische Rolle des Wolfs genauer zu untersuchen und Massnahmen zu entwickeln, mit denen die Anzahl Risse reduziert werden kann. Aus diesem Grund verstärkt der SNP seine Bemühungen, eine Koexistenz der grossen Beutegreifer mit den Menschen in der Region zu ermöglichen. Erste konstruktive Gespräche mit den Zuständigen des Bundes, des Kantons und der Parkgemeinden haben bereits stattgefunden. Gemäss Nationalparkdirektor Ruedi Haller soll im Nationalpark die Natur sich möglichst ungestört entwickeln können. Vor über 50 Jahren habe die Region Lösungen für den Rothirsch gefunden auch beim Steinbock ist ein gutes Management möglich. «Diese Lösungen sollten wir alle als Vorbild für ein gutes Management der grossen Beutegreifer nutzen». Bundesrat Rösti begrüsst die Initiative, die auch die Interessen von Land- und Alpwirtschaft, die Regulation und die Option eines Abschusses von schadenstiftenden Wölfen einbezieht.
Regionalwirtschaftliche Bedeutung
Studien zum Nationalparktourismus zeigen, dass Nationalparkgäste mehr als 20 Mio. Franken pro Jahr in die Region bringen. Dies bedeutet, dass jeder vom Bund investierte Franken 5 Franken Wertschöpfung in der Region generiert. Damit ist der SNP auch ein Musterbeispiel für nachhaltige Regionalentwicklung. Viele Menschen suchen Erholung in den Bergen und verbringen dort ihre Ferien mit einem geringen CO2-Fussabdruck. Hier kann der SNP unterstützend wirken, indem er beispielsweise die Gäste motiviert, mit dem Öffentlichen Verkehr anzureisen oder in seiner eigenen Cluozza-Hütte der Nachhaltigkeit einen maximalen Stellenwert gibt.
UVEK und SNP
Als Vorsteher des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) ist Bundesrat Albert Rösti auch oberster Schirmherr des Schweizerischen Nationalparks (SNP). Die 9-köpfige Eidgenössische Nationalparkkommission (ENPK) wird durch den Bundesrat gewählt und zwei Drittel des jährlichen Budgets werden durch den Bund finanziert.