Die Eidgenössische Nationalparkkommission hat in ihrer dritten Jahressitzung in Aarau Programm und Budget für das Jahr 2025 beschlossen und einen neuen Leiter des Bereichs Forschung und Monitoring gewählt. Weitere Themen waren die anstehende Sanierung der PCB-Belastung im Gebirgsbach Spöl und die künftige Strategie im Umgang mit dem Wolf.

Die Eidgenössische Nationalparkkommission (ENPK) führte am 4. Dezember ihre letzte Sitzung im Jahr 2024 in Aarau durch. Dabei verabschiedete der Stiftungsrat des Schweizerischen Nationalparks (SNP) das Jahresprogramm und das Budget 2025 mit geplanten Ausgaben von 5,66 Mio. Franken. Die Kommission wählte zudem den 43-jährigen, promovierten Biologen Simon Aeschbacher zum neuen Leiter des Bereichs Forschung & Monitoring und Mitglied der Geschäftsleitung. Aeschbacher leitet aktuell eine Forschungsgruppe in Evolutionärer Genomik an der Universität Zürich. Beschlossen wurde auch die umgehende Ausschreibung von zwei Parkwächterstellen als Ersatz für zwei pensionierte Mitarbeitende.

PCB-Sanierung im Spöl und Strategie Wolf

Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Sanierung der durch den Kraftwerksbetrieb und Sanierungsarbeiten verursachten PCB-Belastungen im oberen Spöl. Ende August 2024 genehmigte die Regierung des Kantons Graubünden das entsprechende Sanierungsprojekt. Die ENPK diskutierte auch die Wolfssituation in der Nationalparkregion. Die komplette Eliminierung des Wolfsrudels Fuorn ist aus Sicht des SNP ein herber Rückschlag. Damit wurde aus Sicht der ENPK die Chance vertan, die ökologischen Auswirkungen des erst seit 2023 im und um den einzigen Nationalpark der Schweiz lebenden Wolfsrudels zu studieren und mögliche Strategien für das Nebeneinander von Nutztieren und Wolf zu entwickeln. Die ENPK erachtet es als dringend notwendig, dass Nationalparkregion, Kanton und Bund gemeinsam Lösungen entwickeln, die sowohl den Zielsetzungen des SNP wie auch jenen der Region gerecht werden.

Heidi Hanselmann, Präsidentin der Eidgenössischen Nationalparkkommission, betont:
«Mit dem Abschuss des Wolfsrudels Fuorn wurde die Chance vertan, die ökologischen Auswirkungen der Wolfsrückkehr in und um den einzigen Nationalpark der Schweiz zu studieren. Für die Zukunft brauchen wir Lösungen, welche die Region akzeptiert aber auch den Zielen des Nationalparks gerecht werden.»

111 Jahre echt wild

111 Jahre sind seit der Gründung des Schweizerischen Nationalparks am 1. August 1914 vergangen. Der SNP würdigt dieses Jubiläum mit einem bunten Strauss von Projekten und Anlässen. Dazu gehören u.a. ein internationales Schutzgebietstreffen in Scuol, die neue Sonderausstellung «immer wilder» zum Landschaftswandel im SNP, ein Forschungssymposium und die Präsentation eines neuen Buches über die Erkenntnisse der Forschungsarbeiten der letzten 25 Jahre auf der Seenplatte von Macun.

Der Stadtpräsident von Aarau, Dr. Hanspeter Hilfiker und der Abteilungsleiter Landschaft und Gewässer des Kantons Aargau, Dr. Norbert Kräuchi, präsentierten den Mitgliedern der ENPK im Anschluss an die Sitzung die Besonderheiten der Stadt Aarau und die Naturschutzanstrengungen des Kantons Aargau.

Legende:
Heidi Hanselmann, Präsidentin Eidgenössische Nationalparkkommission
Dr. Hanspeter Hilfiker, Stadtpräsident Aarau
Dr. Norbert Kräuchi, Abteilungsleiter Landschaft & Gewässer Kanton Aargau
Dr. Ruedi Haller, Direktor Schweizerischer Nationalpark

To top