Medienmitteilung vom 2. August 2024

Wolfsnachwuchs im Schweizerischen Nationalpark

Nachdem sich das Wolfsrudel Il Fuorn im Jahr 2023 in der Ofenpassgegend niedergelassen und einen Wurf von acht Jungwölfen aufgezogen hatte, konnten Mitarbeitende des Schweizerischen Nationalparks nun einen erneuten Nachwuchs feststellen. Dabei handelt es sich um mindestens drei Jungtiere.

Letztes Jahr gelang es erstmals, im Schweizerischen Nationalpark (SNP) ein Wolfsrudel nachzuweisen. Das Paar F98 und M312 hatte im Jahr 2023 8 Junge, 6 Weibchen und 2 Männchen. Nachdem das Rudel im Laufe des Winters den Hirschen in die Engadiner Tallagen folgte und vor allem im Frühjahr auch in Siedlungsnähe beobachtet werden konnte, war man gespannt, ob sich die Elterntiere im Frühjahr wieder in ihr Sommerrevier im Ofenpassgebiet begeben würden.

Im Laufe des Frühsommers fanden Mitarbeitende des SNP zahlreiche Kadaver von Huftieren, die vollständig genutzt worden waren. Dies deutete wiederum auf die Präsenz eines Wolfsrudels hin. Letzte Woche ist es nun einem Parkwächter gelungen, im Raum Il Fuorn 2 Jungwölfe direkt zu beobachten. Eine Fotofalle in der Nähe brachte den endgültigen Nachweis: Auch 2024 hat das Wolfspaar Il Fuorn mindestens 3 Welpen. Ob es noch mehr Jungwölfe sind, werden die nächsten Wochen und die bereits seit dem Frühsommer installierten Foto- und Videofallen zeigen. Ein weiteres Ziel ist es, das Geschlecht der Tiere mittels genetischer Analyse zu bestimmen.

Meist lassen es die Elterntiere nicht zu, dass die jungen Wölfe aus dem Wurf des Vorjahres zu nahe sind, wenn die neuen Welpen geboren werden. Beim Fuorn-Rudel bildet ein weiblicher Jungwolf aus dem Wurf vom letzten Jahr die Ausnahme. Dieses Tier konnte mehrmals in der Gegend von Il Fuorn beobachtet werden.

Es ist ausserdem bemerkenswert, dass sich die Wölfe auch dieses Jahr in relativer Nähe der Ofenpassstrasse und von Wanderwegen aufhalten und es trotzdem sehr schwierig ist, sie zu beobachten. Auch wurde dieses Jahr durch das Fuorn-Rudel kein einziges Nutztier gerissen. Die ungestörten Verhältnisse abseits der Wanderwege sowie die grosse Zahl von Beutetieren wie Rothirsche und Gämsen scheinen dem Rudel im SNP zu behagen. Für die Parkbesuchenden, die ausschliesslich tagsüber auf den Wanderwegen unterwegs sind und sich an die Schutzbestimmungen im Nationalpark halten, besteht keinerlei Gefahr durch Wölfe.

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