Drei Herzschläge pro Minute, Frostschutzmittel im Zellsaft – oder doch lieber ab in den warmen Süden? Im Laufe der Evolution haben Tiere und Pflanzen eine Vielzahl an einzigartigen Strategien entwickelt, um den Winter zu überstehen. Einige davon zeigt bis März 2021 die neue Sonderausstellung «Überwintern – 31 grossartige Strategien» im Nationalparkzentrum in Zernez. 

 

Der Winter ist für die Tier- und Pflanzenwelt unserer Breiten die grosse Herausforderung, ein regelrechter Lockdown: Über Monate können Kälte und Wind zum Erfrieren führen, der Schnee behindert die Fortbewegung, Nahrung ist kaum zu finden, das Wasser gefroren und für Wurzeln nicht verfügbar. Pflanzen und Tiere müssen also zu Zeiten der sommerlichen Fülle möglichst viel Energie speichern und mit dieser im Winter äusserst sparsam umgehen. Dabei gibt es beinahe unzählige Möglichkeiten, sich vom Herbst in den nächsten Frühling zu hangeln.

Da ist zum Beispiel der Schneehase, der in seinem weissen Winterfell nicht nur perfekt getarnt, sondern auch wohlig gewärmt wird: Anstelle der Farbstoffe lagern die Haare nämlich isolierende Luft ein. Zusätzlich kann er mit seinen breiten Hinterpfoten mühelos über den Schnee hoppeln, ohne einzusinken. Oder die Murmeltiere, die als Familienclan überwintern: In der Mitte schlafen die jüngsten Tiere, eng an ihre Verwandten gekuschelt. Die Körpertemperatur der Murmeltiere sinkt während des Winterschlafs bis nahe an den Gefrierpunkt ab.

Alpenrosen sind im Winter auf eine isolierende Schneedecke angewiesen: Alles, was über den Schnee hinausragt, friert ab. An der Wuchshöhe der Alpenrose lässt sich deshalb die ungefähre winterliche Schneehöhe ablesen.

Die neue Sonderausstellung «Überwintern» ist als schneeweisse Winterlandschaft mit 31 grossartigen Wintergeschichten konzipiert. Diese sind in drei grosse Lebensrauminseln Wald, Gebirge und Kulturland integriert und warten auf und unter der dicken Schneeschicht darauf, von den Besuchenden entdeckt zu werden. Die Ausstellung wurde vom Natur-Museum Luzern konzipiert und zeichnet sich durch ihre überzeugende Gestaltung und den hohen Grad an Interaktivität aus. Eine eigens für die Sonderausstellung produzierte Broschüre vermittelt zusätzliche Hintergrundinformationen und ist im Shop des Nationalparkzentrums erhältlich.

Dauer der Ausstellung: bis 13. März 2021. www.nationalparkzentrum.ch

 

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Kasten: Der Nationakpark ist bereit für die Sommersaison

Der Schweizerische Nationalpark bietet auch dieses Jahr eine reiche Palette von Angeboten für Einheimische und Gäste:

Exkursionsangebote: www.nationalpark.ch/exkursionen

Nationalpark Kino-Openair vom 17.-22. Juli 2020: www.nationalpark.ch/kino-openair

Vortragsreihe Naturama: www.nationalpark.ch/naturama

Origen Commedia 2020 «Die weisse Schlange) am 30. Juli 2020

Der vollständige Veranstaltungskalender ist zu finden unter www.nationalpark.ch/angebote oder als Flyer: FrontRückseite

Zudem ist die neuste Ausgabe der Nationalparkzeitschrift CRATSCHLA erschienen:

Nahrungsnetze spielen in der Natur eine herausragende Rolle. Im Schwerpunktbeitrag zeigen Anita Risch und Martin Schütz von der WSL sowie Pia Anderwald vom SNP, wie sich Pflanzen und Pflanzenfresser beeinflussen und wie sich dies auf die wirbellosen Tiere und den Boden auswirkt. In der Reportage entführt uns der Ameisenforscher Christian Bernasconi in die abenteuerliche Welt der Waldameisen.

www.nationalpark.ch/cratschla

 

Für Rückfragen:

SCHWEIZERISCHER NATIONALPARK
Hans Lozza, Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. 081 851 41 11

lozza(at)nationalpark.ch

 

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