Medienmitteilung vom 31. Januar 2017

Hoch hinaus oder in die Ferne schweifen?

Neue Sonderausstellung im Nationalparkzentrum Zernez

Am 9. Februar eröffnet der Schweizerische Nationalpark im Besucherzentrum Zernez die Sonderausstellung zu den Anpassungsstrategien von Tieren und Pflanzen an den Klimawandel. Lithografien von Dominique Cosandey visualisieren Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Alpen und im Hohen Norden.

Bereits heute beeinflusst der Klimawandel zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Häufig bleibt ihnen nichts anderes übrig, als in die Höhe zu steigen oder in andere Breitengrade auszuweichen. Ein gutes Beispiel ist das Schneehuhn. Aufgrund der Erwärmung verschiebt sich sein Lebensraum immer mehr in die Höhe. Doch diese ist beschränkt: Der Munt la Schera im Schweizerischen Nationalparks ist 2586 m hoch. Was machen die Schneehühner, wenn sie oben angelangt sind? Weichen sie auf höhere Berge aus? Zieht es die Schneehühner des Nordens in nördlichere und somit kältere Gefilde? Oder sterben sie aus? Im Schweizerischen Nationalpark konnten Forscher nachweisen, dass der Rote Würfel-Dickkopffalter vor 100 Jahren auf 1500 m ü.M. lebte, heute jedoch auf rund 2000 m ü.M. Oder die Gefleckte Schnirkelschnecke lebt heute im Durchschnitt 146 m höher oben als vor 100 Jahren.

Während Tiere gewisse Bewegungsmöglichkeiten haben, sieht es für Pflanzen anders aus. Sie brauchen mehr Zeit, um neue Lebensräume zu erreichen. Forschungsresultate zeigen, dass viele Pflanzenarten im Schnitt einen Meter pro Jahr emporsteigen. So wurde im Jahre 1835 auf dem Piz Linard auf 3410 m ü.M. eine einzige Pflanzenart kartiert, heute sind es 16 Arten. Doch was passiert mit den Arten, die bereits die höchsten Gipfel erreicht haben und in tieferen Lagen nicht konkurrenzfähig sind?

Die neue Ausstellung zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede, je nachdem, ob wir unsere Berge in den Alpen erklimmen oder über das Fjell in Island oder Norwegen streifen. Sie lädt ein, Tiere, Pflanzen und Landschaften zu entdecken, die durch unseren ökologischen Fussabdruck immer mehr in Bedrängnis geraten.

Der Künstler Dominique Cosandey präsentiert in seinen Lithografien Lebewesen wie das Alpenschneehuhn, den Schneehasen oder den Gegenblättrigen Steinbrech, die durch die Klimaveränderung vor neue Herausforderungen gestellt werden.

Vernissage: Donnerstag, 9. Februar 2017 um 19 Uhr.

Einführung:

Prof. Daniel Cherix, Université de Lausanne

Prof. Heinrich Haller, Direktor Schweizerischer Nationalpark

Die Ausstellung dauert bis zum 8. Dezember 2017

 

Öffnungszeiten

bis 11. März: MO – SA 9–17 Uhr

13. März bis 24. Mai: MO – FR von 9 –12 und 14 – 17 Uhr

25. Mai bis 29. Oktober: Täglich von 8.30 – 18 Uhr

 (siehe www.nationalparkzentrum.ch)

 

Nationalparkzentrum Zernez

Tel. +41 (0)81 851 41 41

www.nationalparkzentrum.ch

info(at)nationalpark.ch

 

Legende: Lithografie von Dominique Cosandey

 

Weitere Informationen:

Hans Lozza, Schweizerischer Nationalpark

lozza(at)nationalpark.ch

081 851 41 11

To top