Medienmitteilung vom 31. Oktober 2011
Rückbau von Altlasten im Nationalpark
Im zweiten Weltkrieg wurden im Gebiet Ova Spin Festungsanlagen errichtet. Ein Teil des Gebiets wurde 1964 in den Schweizerischen Nationalpark integriert und damit sich selbst überlassen. Die Überreste in Form von Eisenpfosten und Stacheldraht waren den Parkverantwortlichen seit längerem ein Dorn im Auge. Dank der Unterstützung durch die Trainkolonne 13 der Schweizer Armee ist es dem Parkwächterteam nun gelungen, die Altlasten zu entfernen.
Schon lange stehen sie da und man könnte meinen, dass die alten Festungsanlagen im Gebiet Ova Spin in Vergessenheit geraten sind. Die aus dem Zweiten Weltkrieg stammenden Anlagen befinden sich zum Teil in jenem Gebiet, welches im Jahr 1964 als Realersatz für den Bau der Engadiner Kraftwerke dem Schweizerischen Nationalpark angegliedert wurde. An die 700, in Reihen angeordnete Eisenpfosten und der verbindende Stacheldraht bildeten eine künstliche Barriere in einer ansonsten unversehrten Naturlandschaft. Der Stacheldraht lag zum grössten Teil am Boden und stellte eine erhebliche Verletzungsgefahr für durchziehende Tiere dar.
Aus eigener Initiative haben die Parkwächter eine Räumung dieser Altlast ins Auge gefasst und organisiert. In Zusammenarbeit mit der Trainkolonne 13 der Schweizerischen Armee wurden sämtliche Eisenpfosten und Stacheldrähte entfernt und fachgerecht entsorgt. Um diese Arbeitsabläufe so rationell wie möglich zu gestalten, bereitete das Parkwächterteam den Einsatz minutiös vor. So machten sie den alten Zugangsweg zur Anlage für die Saumpferde begehbar und trennten die Eisenpfosten ab. Der Stacheldraht musste aufwändig aus der nach 60 Jahren komplett eingewachsenen Fläche gerissen und für den Verlad auf die Pferde vorbereitet werden. Bei dieser nicht ungefährlichen Arbeit wurden über 7 Tonnen Eisenschrott zusammengetragen. Insgesamt hat sich der SNP mit rund 500 Arbeitsstunden und einem erheblichen Materialeinsatz am Rückbau der Stacheldrahthärtung beteiligt. Die Trainkolonne 13 war während sechs Tagen mit durchschnittlich 25 Soldaten und 13 Pferden im Einsatz. Dank einer optimalen Arbeitsplanung und gutem Einsatz auf beiden Seiten ist es trotz meteorologischen Kapriolen gelungen, die Arbeitsziele zu erreichen. Im Zentrum stand dabei das Anliegen, den Nationalpark auf möglichst ökologische Art und Weise von dieser Altlast zu befreien. Dank der Zusammenarbeit zwischen dem Schweizerische Nationalpark und der Schweizerischen Armee ist dies auch gelungen. Ein herzlicher Dank gebührt dem Kader und den Soldaten der Trainkolonne 13 für ihren grossen Einsatz.
Legende Foto 1
Die Eisenpfosten wurden mit einer funkenfreien elektrischen Handsäge abgeschnitten, angetrieben durch einen Notstromaggregat. So konnte die Waldbrandgefahr gering gehalten werden.
Legende Foto 2
Mit dem Stacheldraht als Oberlast und den Eisenpfosten als Seitenlast brachten die Saumpferde das ganze Material über den Zugangsweg bis zum Umschlageplatz in Ivraina.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
SCHWEIZERISCHER NATIONALPARK
Hans Lozza, Leiter Kommunikation
lozza(at)nationalpark.ch
081 851 41 11