Der Schweizerische Nationalpark durfte im vergangenen Winter insgesamt 16 Kindergärten aus dem ganzen Engadin zur traditionellen Winteraktivität im Nationalparkzentrum begrüssen. Im Fokus stand dieses Jahr der Steinbock.
In den letzten 16 Jahren durften über 7000 Kinder aus der Region von den Naturbildungsangeboten des Schweizerischen Nationalparks (SNP) profitieren. Im vergangenen Winter haben 16 Kindergärten aus fast allen Engadiner Gemeinden die Gelegenheit genutzt, um sich mit dem faszinierenden Steinbock auseinanderzusetzen. Dies aus aktuellen Anlass: Die derzeitige Sonderausstellung «Entführungen: Kunst, Wissenschaft und die DNA des Steinbocks» ist eine Hommage an den legendären König der Alpen. Inspirieren von der Ausstellung liessen sich auch die Naturpädagogen und SNP-Mitarbeiter Stefan Triebs und Anna Mathis. «Der Steinbock mit seinen gewaltigen Hörnern fasziniert nicht nur Kinder. Ich habe allen Kindergärtnern zuerst den präparierten Steinbock in der Ausstellung gezeigt, damit sie ein Tier real vor sich sehen konnten. Die Grösse und Ausstrahlung des Königs der Alpen hat die Kinder schon sehr beeindruckt», meint Mathis. Der Steinbock Plasch erzählt den Kindern, wie es ihm im Moment draussen mit dem vielen Schnee ergehe. Nach einem langen Winter wartet der Steinbock sehnsüchtig auf den Frühling und auf das erste Grün.
Kopf, Herz und Hand
Mathis gab jedem Kind die Möglichkeit, die Hörner eines älteren Steinbocks zu halten. Der Ausdruck in deren Augen reicht von Ehrfurcht über Unsicherheit bis hin zur totalen Begeisterung. «Die Hörner sind ja unglaublich schwer, meinte Tanja. Ich könnte die nicht den ganzen Tag auf dem Kopf tragen!», ächzte die Kindergärtnerin. Nach der Einführung teilte Mathis die Kinder in drei Gruppen ein. Während die erste ihren eigenen Steinbock auf kreative Art und Weise gestalten durfte, widmete sich die zweite dem Kopfschmuck-Memory. Im Gegensatz zu gängigen Memories gab es jedoch nicht zwei identische Karten, sondern jeweils eine mit dem Kopfschmuck und eine mit dem dazu passenden Tier.
Klettern wie ein Steinbock
Die dritte Gruppe schliesslich versuchte herauszufinden, welches Schuhwerk sich am besten zum Klettern eignet. Die Kinder durften vom Ballerina über Fussballschuhe bis hin zu Stöckelschuhen verschiedenste Varianten ausprobieren und fanden so bald heraus, was die Kriterien für eine ideale Kletterausrüstung sind. Anna Mathis: «Am einfachsten lernen wir Menschen, wenn wir etwas am eigenen Leib erfahren. Für Kindergärtner gilt dies im Besonderen.» Der Kletterspass umfasste nicht nur den Posten 3. Auch draussen vor dem Nationalparkzentrum haben die Kinder während der ganzen Sommersaison Gelegenheit zu klettern. Der dortige «Piz Terza» erinnert an jenen Berg im SNP, an dem 1920 die ersten Steinböcke in Freiheit entlassen wurden.
Es geht weiter
Ende Mai bis anfangs Juni führt der SNP für die Unterstufenklassen der Region seine traditionellen Abenteuertage «Dis d’aventüra» zum Thema «Lebensraum Bergwald» durch.
©Fotos: SNP/Hans Lozza
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