Der Schweizerische Nationalpark befindet sich in einem der trockensten Gebieten der Schweiz. Zudem neigen die karbonatischen Gesteine zu Verkarstung und entsprechendem Versickern des Wassers. Trotz allem: Auch im Nationalpark finden wir einige spannende aquatische Lebensräume mit einer Vielzahl von Bewohnern. Dies sowohl mit fliessenden wie stehenden Gewässern.
Stehende Gewässer
Am meisten Bergseen und Teiche finden wir im Schweizerischen Nationalpark auf der Seenplatte von Macun. Das Gebiet ist seit dem Jahr 2000 Teil des Nationalparks und wird regelmässig wissenschaftlich untersucht. In den Seen leben amerikanische Seesaiblinge, die vor der Parkgründung ausgesetzt wurden.
Fliessgewässer
Freifliessende Bergbäche wie hier der Cluozzabach (Route 07) gibt es in der Schweiz immer weniger. Sogar der Nationalpark blieb von der hydroelektrischen Nutzung in den 1970er-Jahren nicht verschont. Der Fuornbach zwischen Ofenpass und dem Ausgleichsbecken Ova Spin ist einer der wenigen Bäche in der Schweiz, der noch die ganze Talbreite nutzen darf. Doch auch der Fuornbach ist nicht unbeeinflusst: Bei La Drossa fliesst das Wasser durch eine Messstation der Landeshydrologie und die Wasserlebewesen haben keine Möglichkeit, diese Schwelle zu überwinden. Schliesslich mündet der Bach in das Ausgleichsbecken Ova Spin der Engadiner Kraftwerke – seine Reise ist bereits wieder zu Ende.