Der Schweizerische Nationalpark (SNP) zeigt in seinem Besucherzentrum in Zernez die Sonderausstellung «Respekt, Insekt!». Die Ausstellung nimmt eine Tierklasse unter die Lupe, deren Bedeutung oft massiv unterschätzt wird. Am 21. März ist Vernissage.

Insekten sind die weltweit artenreichste Tierklasse. Rund eine Million Insektenarten sind bisher bereits beschrieben worden. Damit sind etwa drei Viertel aller Tierarten Insekten. Schätzungen gehen davon aus, dass es noch ein paar weitere Millionen Insektenarten gibt, die aber bisher noch nicht erforscht wurden. Entsprechend ihrer Vielfalt besiedeln sie ausser den Ozeanen alle Lebensräume dieser Erde.
Die vom Naturama Aargau konzipierte Ausstellung gibt Einblick in die Biologie und Lebensweise der Insekten und zeigt Zusammenhänge auf. Daneben vermittelt sie auch Anregungen, was wir direkt dazu beitragen können, damit die einheimische Insektenfauna erhalten bleibt. Ein Modul nimmt dabei sogar unseren Einkaufskorb unter die Lupe: Welchen Einfluss hat z.B. ein WC-Duftstein oder der Kauf einer Ananas auf unsere Insekten?

Unbezahlbare Leistungen

Insekten leben schon rund 450 Millionen Jahre länger auf unserer Erde als wir Menschen. Sie zernagen Laub, graben das Erdreich um und bestäuben Obst und Gemüse. Ihre Bestäubungsleistung wird nur schon in der Schweiz auf einen Wert von rund 350 Millionen Franken geschätzt. Sie sind Nahrung für Frösche, Fische, Vögel und immer mehr auch für uns Menschen. Daneben sorgen sie dafür, dass die Böden fruchtbar bleiben. Die Sechsbeiner sind faszinierend vielfältig und oft von fantastischer Schönheit. In fast allen Ökosystemen spielen sie im natürlichen Kreislauf von Werden und Vergehen eine tragende Rolle.

Alarmierender Rückgang

Während der letzten Jahrzehnte ist ein massiver Rückgang von Insekten festgestellt worden. Neben der Vielfalt an Arten hat auch die Gesamtzahl der einzelnen Individuen massiv abgenommen. Damit ist das Funktionieren von Ökosystemen im bisherigen Sinne in Frage gestellt – mit ungeahnten Folgen für die Menschheit.
Für den Rückgang der Insekten sind mehrere Faktoren verantwortlich: Der Einsatz von Insektiziden in der Landwirtschaft bekämpft die Insekten ganz direkt. Düngemittel und Herbizide verändern die Zusammensetzung der Flora und eliminieren ihre Nahrungsgrundlage. Viele Insektenarten sind auf eine ganz bestimmte Futterpflanze angewiesen. Ist diese nicht mehr vorhanden, verschwindet auch das Insekt.

Vernissage am 21. März

Anlässlich der Vernissage vom 21. März 2024 um 19.00 Uhr im Nationalparkzentrum in Zernez wird Jasmin Winkler vom Naturama Aargau die Idee und das Konzept der Ausstellung erläutern. Der Anlass wird moderiert von Hans Lozza, Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit SNP.
Die Ausstellung dauert vom 21. März 2024 bis zum 8. März 2025.

To top