Medienmitteilung vom 14. Juni 2011
Turin/Zernez
Forschungszusammenarbeit über Grenzen hinweg
Der Parco nazionale Gran Paradiso in Italien und der Schweizerische Nationalpark haben ein gemeinsames Forschungsprojekt lanciert, das neue Erkenntnisse zur Ökologie und dem Verhalten der Alpensteinböcke ermöglichen soll.
Die beiden Nationalparks Gran Paradiso und Parc Naziunal Svizzer haben eine Vereinbarung unterzeichnet, welche die Koordination der wissenschaftlichen Arbeit über die Steinböcke und den entsprechenden Austausch von Daten und Know-how vorsieht. Im Vordergrund stehen dabei Arbeiten zur Ökologie, zum Verhalten und zur Biologie der Populationen dieser in beiden Parks geschützten Art. Dank moderner Forschungs- und Auswertungsmethoden sollen dabei neue Erkenntnisse gewonnen werden.
Im Nationalpark Gran Paradiso – dem ehemals königlich-italienischen Jagdgebiet – hat die letzte Steinbock-Kolonie der Alpen überlebt. 1906 wurden einige dieser Tiere in die Schweiz geschmuggelt und im Tierpark Peter und Paul in St. Gallen gezüchtet. Vor genau 100 Jahren wurden die ersten Tiere ausgesetzt, ab 1920 auch im Schweizerischen Nationalpark. Damit haben beide Institutionen eine langjährige Erfahrung im Umgang mit dieser nur knapp der Ausrottung entgangenen Art.
Die Erkenntnisse aus der Forschungszusammenarbeit sollen einen Beitrag zum Wissen über die Steinböcke und ihren künftigen Schutz leisten und in weitere EU-Forschungsprojekte einfliessen. Der Austausch von wissenschaftlichem Personal und Parkwächtern zwischen den beiden Pärken sorgt für die breite Abstützung und internationalen Wissenstransfer.
Der Präsident des Parco nazionale Gran Paradiso, Italo Cerise, meint dazu: «Das grosse Wissen rund um den Steinbock und die langjährige Zusammenarbeit zwischen den beiden Pärken bilden eine ideale Grundlage für diese Vereinbarung. Diese stellt eine natürliche Fortsetzung der gemeinsamen wissenschaftlichen Forschung dar, insbesondere bezüglich Steinbockforschung auf internationaler Ebene.»
Robert Giacometti, Präsident der Schweizerischen Nationalparkkommission, freut sich über die Zusammenarbeit der beiden Pärke. Damit erfüllen sie – über ihren Schutzauftrag hinaus – auch eine wichtige Aufgabe in der wissenschaftlichen Forschung.
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Weitere Informationen erhalten Sie bei:
SCHWEIZERISCHER NATIONALPARK
7530 Zernez
Hans Lozza, Leiter Kommunikation
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