Das Nationalparkzentrum und der Baukartell-Skandal

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Medienmitteilung vom 25. Mai 2018

Im Zusammenhang mit dem aufgedeckten Baukartell im Unterengadin ist der Schweizerische Nationalpark (SNP), konkret der Bau des 2008 eröffneten Nationalpark-Besucherzentrums, in den Fokus der Medien geraten. Aus Sicht des SNP drängen sich folgende Klarstellungen auf:

Das Nationalpark-Besucherzentrum in Zernez wurde 2006/2007 durch eine Arbeitsgemeinschaft der Baufirmen Foffa + Conrad sowie Lazzarini erstellt, die beide in den aktuellen Baukartell-Skandal im Unterengadin involviert sind.

  1. Die Baumeisterarbeiten wurden im Jahre 2006 im Schweizerischen Handelsamtsblatt ausgeschrieben, worauf lediglich zwei Firmen(gruppen) Offerten eingegeben haben: die erwähnte Arbeitsgemeinschaft und ein Anbieter aus dem Oberengadin. Diese Angebote lagen mit CHF 4’129’189 bzw. mit CHF 4’496’051 markant über dem von der damaligen Bauleitung vorgängig erstellten Kostenvoranschlag von CHF 3’675’190. Im Rahmen einer intensiv verhandelten Abgebotsrunde einschliesslich baulicher Vereinfachungen gelang es der Baukommission unter ihrem Präsidenten Robert Giacometti, den Preis auf CHF 3’622’440 und damit auf das Niveau des Kostenvoranschlags zu senken. Der Preis wurde also um rund eine halbe Million Franken gedrückt. Die effektiven Baukosten gemäss Bauabrechnung betrugen CHF 3’687’516. Es kann also nicht davon gesprochen werden, der SNP habe für die Baumeisterarbeiten zuviel bezahlt und sei finanziell geschädigt worden.
     
  2. Wegen der hohen Ausgangsofferten wurde die Einholung eines Gutachtens zur Preiswürdigkeit der zwei Angebote erwogen. In Anbetracht der dadurch entstehenden Verzögerungen hat die Baukommission damals entschieden, im Rahmen von direkten Verhandlungen mit den Offerenten für die notwendige Reduktion des Preises zu sorgen.
     
  3. Die Baukommission und die bis zur Vergabe der Baumeisterarbeiten des Besucherzentrums tätige erste Bauleitung haben sich in der Folge getrennt. Für diesen Schritt waren andere Gründe als das Vergabeverfahren massgebend.

Weitere Auskünfte:

SCHWEIZERISCHER NATIONALPARK

Heinrich Haller, Direktor

Tel. 081 851 41 11

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