Aktualisierung vom 15. März 2018: Medienmitteilung

Das Amt für Natur und Umwelt hat als ersten Sanierungsschritt die Reinigung des stark mit PCB belasteten Tosbeckens in Auftrag gegeben. Das bremsende Auffangbecken ist direkt unterhalb der Staumauer Punt dal Gall gelegen. Für eine erfolgreiche Reinigung des gesamten mit PCB belasteten Spölabschnitts sind weitere Abklärungen notwendig.

Anfangs November 2016 haben die Engadiner Kraftwerke (EKW) im Spöl unterhalb der Stauanlage Punt dal Gall erhöhte Werte des Bauschadstoffs Polychlorierte Biphenyle (PCB) festgestellt. Die anschliessend unter der Führung des kantonalen Amts für Natur und Umwelt (ANU) eingeleitete Messkampagne zeigte, dass inzwischen abgeschlossene Sanierungsarbeiten an der Stauanlage Punt dal Gall dafür verantwortlich sind (Medienmitteilung vom 22.12.2016).

Nach Vorlage dieser Befunde wurde unter der Leitung des ANU eine Taskforce gebildet. Diese setzt sich aus Mitarbeitenden der EKW und des Schweizerischen Nationalparks, Vertretern des Bundes und des Kantons, der italienischen Behörden sowie aus externen Fachberatern zusammen. Die Taskforce strebt an, das freigesetzte PCB bestmöglich aus der Umwelt zu entfernen.
 

Reinigung des Tosbeckens als erster Schritt

In einem ersten Schritt wird dazu das direkt unterhalb der Staumauer liegende, am stärksten mit PCB belastete Tosbecken gereinigt. Die dafür notwendigen Arbeiten sollen Ende Juli und Anfangs August durchgeführt werden. Dabei werden die belasteten Sedimente entfernt und entsorgt. Anschliessend können die noch ausstehenden Inbetriebnahmen des Grundablasses und des Dotierkraftwerkes der sanierten Stauanlage durchgeführt werden. Auf diese Inbetriebnahmen wurde bislang verzichtet, um die im Tosbecken liegenden, mit PCB belasteten Sedimente nicht weiter zu verschleppen.

Massnahmen für Gesamtsanierung noch unklar
Für eine angemessene Reinigung des ebenfalls mit PCB belasteten Bachbettes kann noch kein Entscheid gefällt werden. Mit zwischenzeitlich durchgeführten Testreinigungen eines repräsentativen Bachabschnittes konnten keine ausreichenden Verbesserungen erreicht werden, so dass weitere Abklärungen notwendig sind. Damit keine Weiterverbreitung der aktuell belasteten Sedimente droht, wird die Restwassermenge in diesem Sommer nicht wie üblich erhöht. Ebenfalls werden die regelmässigen künstlichen Hochwasserereignisse im oberen Spöl in diesem Jahr ausgesetzt. Dank diesen Massnahmen gewinnt die Taskforce die notwendige Zeit zur angemessenen Lösungsfindung.

Fischereiverbot für Ova Spin bleibt bestehen

Nebst der Massnahmenplanung wird eine laufende Überwachung der PCB-Belastung im Spöl und in den angrenzenden Gewässern sichergestellt. Das für den Stausee Ova Spin ausgesprochene Fischereiverbot wird beibehalten, zumal hier inzwischen Forellen mit leicht erhöhter PCB-Belastung nachgewiesen werden konnten.

 

Auskunftspersonen:

– Remo Fehr, Amt für Natur und Umwelt, Tel. 081 257 29 41, E-Mail Remo.Fehr(at)anu.gr.ch

– Hans Lozza, Schweizerischer Nationalpark, Tel. 081 851 41 11, E-Mail Lozza(at)nationalpark.ch

– Matthias Beckmann, Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit, Tel. 081 257 26 71,
   E-Mail Matthias.Beckmann(at)alt.gr.ch

– Georg Brosi, Amt für Jagd und Fischerei, Tel. 081 257 38 91, E-Mail Georg.Brosi(at)ajf.gr.ch

– Michael Roth, Direktor Engadiner Kraftwerke AG

   E-Mail Michael.Roth(at)ekwstrom.ch

 

Gremium: Amt für Natur und Umwelt

Quelle: dt Amt für Natur und Umwelt
Data: 30.06.2017

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