Goldgelbe Lärchen prägen das Engadin im Oktober auf besondere Art und Weise.

Von allen einheimischen Nadelbäumen verändert sich die Lärche im Jahresverlauf am auffallendsten. Im Frühjahr spriessen die zarten grünen Nadeln, im Herbst verfärben sie sich goldgelb und im November fallen sie ab. Lärchen stellen geringe Ansprüche an den Boden, brauchen aber viel Licht, um keimen zu können. Sie wachsen am besten in lichten Waldpartien und auf offenen Flächen.
Lärchen treiben Ende Mai anfangs Juni neue Nadeln. Kurz darauf öffnen sich auch die roten weiblichen Blüten.

Ein häufiger Begleiter der Lärche ist die Wolfsflechte. Diese hochgiftige Flechtenart wurde früher den Wolfsködern beigemischt, um die ungeliebten Raubtiere zu vergiften.

Auf ehemaligen Weiden überlebten einzelne uralte Riesenlärchen mit mächtigen Borken.

Im Nationalpark kommt die Lärche bis in eine Höhe von 2200 m häufig vor. Zusammen mit der Arve und den Leg-Föhren bildet sie die Waldgrenze. Nebel und hohe Luftfeuchtigkeit behagen ihr nicht. Deshalb fühlt sie sich im trockenen Engadin sehr wohl.
Die Rinde solch uralter Bäume kann bis zu 30 cm mächtig sein und schützt den Baum vor Steinschlag und Verbiss. 

Lärchenwickler
In einem Rhythmus von 7 bis 10 Jahren wird die Lärche von einem Massenbefall des gefrässigen Lärchenwicklers – der Raupe eines Schmetterlings – heimgesucht. Die Baumkronen verfärben sich dann bereits im Sommer braun. Die Raupen dieses kleinen Nachtfalters ernähren sich von den Nadeln der Lärche. Bis Ende Juli wachsen die Nadeln dann teilweise wieder nach. Ein intensiver Befall ereignet sich alle 7 bis 10 Jahre. Die Bilder zeigen einen befallenen Bereich in der vorderen Val Trupchun und im Detail sind die Fäden und Eier zwischen den Nadeln zu erkennen und am oberen Rand eine dunkle Raupe des Lärchenwicklers.

Weitere Informationen im Dossier der WSL

Ein typisches Merkmal des Engadins sind die Lärchen-Weidewälder. Weil die Bauern dem Arven-Lärchenwald die Arven entnahmen, blieb eine mit Lärchen besetzte Wiese zurück, die dem Vieh als Weide diente.

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