Die bis zu 60 cm lange Kreuzotter ist die einzige im Nationalpark auftretende Schlangenart.
Sie lebt im Bereich feuchter Wiesen, an sonnigen Waldrändern und auf Geröllhalden bis in eine Höhe von beinahe 3000 m ü.M. Kreuzottern sind leicht reizbar und in diesem Zustand für den Menschen gefährlich. Ihr Gift setzen sie zur Erlegung ihrer Beute – Mäuse, kleine Vögel, Frösche und Bergeidechsen – ein.
Im Gebirge bringt ein Kreuzotterweibchen alle 2–3 Jahre 4–18 Junge zur Welt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Reptilien sind Kreuzottern lebendgebärend.
Schlangen sind wechselwarme Tiere. Sie verbringen den Winter in einer Kältestarre bei wenigen Grad Celsius im Boden.
Eine Kreuzotter mit ihrer perfekten Tarnung kann man leicht übersehen. Häufig liegen sie aufgerollt und bewegungslos im Gras und lassen sich von der Sonne aufwärmen.
Im April erwachen sie aus der Winterstarre und suchen den Weg an die Oberfläche. Dort treffen sie stellenweise noch auf Schnee, was sie aber nicht davon abhält, weiterzuwandern. Auf die Länge ist der Schneeuntergrund aber nicht geeignet, denn er kühlt die wechselwarmen Tiere aus und macht sie träg. Dadurch werden sie zu einem leichten Fang für Raubvögel oder Fuchs.
Etwa Mitte April – kurz nach dem Verlassen des Winterquartiers – paaren sich die Kreuzottern. Im Video ist das helle Männchen und das braune Weibchen zu sehen. Vor der Paarung liefern sich die Männchen sogenannte Kommentkämpfe, bei denen die Rivalen ihr Revier und ihr Weibchen verteidigen.