Auch bei der UNESCO Biosfera Engiadina Val Müstair übernimmt die Forschungskommission (FOK) die Koordination aller Projekte. Sie erstellt jährlich einen Flyer mit Informationen über die aktuell laufenden Forschungsprojekte. Mehr Infos zur Forschungskommission erhalten Sie auf der Seite der FOK.
Hier eine Auswahl an Projekten, die im Biosphärenreservat durchgeführt werden und wurden.
Forschungsprojekt zu Naturgefahren - MULTIBIOS
Neben bekannten Naturgefahren wie Muren und Überschwemmungen treten Hitzewellen und Dürren im Alpenraum immer häufiger auf. Das internationale Projekt MultiBios erforscht gemeinsam mit Biosphärenparks in Österreich, Deutschland und der Schweiz, wie sich betroffene Regionen besser auf diese Klimarisiken vorbereiten können.
Projektlaufzeit: Mai 2023 – April 2025
- Die Rolle der Biosphärenparks im Naturgefahrenmanagement untersuchen und stärken
- Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler*innen und lokalen Akteur*innen verbessern, um die Klima-Resilienz von Regionen zu stärken
- Etablieren einer transdisziplinären Gruppe, die das Projekt vom Beginn bis zum Ende begleitet
- Analyse der politischen und institutionellen Rahmenbedingungen im Umgang mit Dürren und Überschwemmungen
- Interviews mit regionalen Akteur*innen in Biosphärenparks: Bürgermeister*innen, Verwaltung, Grundeigentümer*innen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft
- Erfahrungsaustausch und Übertragen von Erkenntnissen zwischen Biosphärenparks in Österreich, Deutschland und der Schweiz
- Durchführung von drei transnationalen Workshops
- Publikation und Verbreitung der Ergebnisse im wissenschaftlichen Kontext und darüber hinaus
- Verein CIPRA International (https://www.cipra.org/de/cipra/international/projekte/laufend/multibios)
- Universität für Bodenkultur Wien (Institut für Soziale Ökologie) (https://boku.ac.at/wiso/sec)
- International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) (https://iiasa.ac.at/)
- UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau und Kärntner Nockberge, UNESCO Biosphärenpark Wienerwald (https://www.bpww.at/de), UNESCO Biosphärenpark Unteres Murtal (https://www.vulkanland.at/wp-content/uploads/2022/04/VL_Folder_BSP-Unteres-Murtal_RZ-Web.pdf), UNESCO Biosphärenpark Großes Walsertal (https://www.grosseswalsertal.at/de)bio, UNESCO Biosfera Engiadina Val Müstair (CH), UNESCO Biosphärengebiet Schwarzwald (GER) (https://www.biosphaerengebiet-schwarzwald.de/)
Das auf zwei Jahre angelegte Forschungsprojekt wird von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen des Programms «Man and Biosphere» (MAB) der UNESCO mit ca. 170 000€ finanziert. Zudem unterstützen SCNAT in der Schweiz sowie das MAB-Nationalkomitee in Deutschland das Projekt finanziell.
Der Baumschläfer und Co in der Terra Raetica
Seit Mitte 2024 läuft das Folgeprojekt zum weiter unten dargestellten Projekt: Baumschläfer und Co in der Terra Raetica. Die Projektleitung liegt beim Naturpark Ötztal/Nordtirol in Zusammenarbeit mit der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung (GWR)/Südtirol. Die UNESCO Biosfera Engiadina Val Müstair ist assozierte Projektpartnerin.
Das Projekt wird von der EU über das INTERREG-Programm (Italien-Österreich) und vom Land Tirol (Abteilung Umweltschutz) gefördert und von den Regionalmanagements Imst, Landeck und Vinschgau unterstützt. Ausserdem beteiligen sich die Schutzgebiete die im Arbeitskreis Natura Raetica vereint sind.
In allen drei beteiligten Ländern sind jeweils 80 Probeflächen auf unterschiedlich vielen Untersuchungsstandorten verteilt. Im Engadin sind vier und im Val Müstair sind zwei Untersuchungsstandorte, die von Regula Tester, Pro Bilche, wissenschaftlich betreut werden. Im Val Müstair ist der Regionale Naturpark Biosfera Val Müstair im Projekt involviert. In Südtirol ist Eva Ladurner und in Nordtirol ist Christine und Stefan Resch von apodemus für die wissenschaftliche Durchführung zuständig. Das Vorläuferprojekt lief grenzüberschreitend von Juli 2020 bis 2021 zur Erfoschung und zum Schutz des seltenen Baumschläfers in der Terra Raetica. Ende 2021 lag der Schlussbericht vor und es begannen die Vorarbeiten für das von 2024-2027 laufende Forschungsprojekt.
Es zeigte sich, dass die Mitwirkung der Bevölkerung bei der Meldung von Fundorten sehr wichtig ist.
Falls Sie dem Baumschläfer oder seinen Verwandten – Gartenschläfer, Siebenschläfer oder Haselmaus oder Spuren von ihnen begegnen, freuen wir uns über eine Meldung über die Plattform Wilde Nachbarn.
Im Rahmen des Projekts wird eine Wanderausstellung konzipiert, die ab 2026 in der Region Terra Raetica gezeigt wird.