Chronologie des Kraftwerkunfalls am Spöl vom 30. März 2013
Schlussbericht Task Force Spoel
Schlussbericht Task Force Spoel _Anhaenge_k
Medienmitteilung der Taskforce Spöl vom 17.6.2014
Medienmitteilung der Taskforce Spöl vom 30.1.2014
Hier finden Sie die  Medienmitteilung der Taskforce Spöl vom Mittwoch, 3. Dezember 2013
Hier finden Sie die Medienmitteilung der Taskforce Spöl vom Mittwoch, 11. Juli 2013
Hier finden Sie die Medienmitteilung vom Mittwoch, 5. Juni 2013
Hier finden Sie die Medienmitteilung vom Freitag, 3. Mai 2013
Hier finden Sie die Medienmitteilung vom Donnerstag, 4. April 2013
Hier finden Sie die Medienmitteilung vom Dienstag, 2. April 2013
Hier finden Sie Informationen zur Pressekonferenz vom Montag, 1. April 2013 in Zernez

 

Auswahl an Medienbeiträgen:
https://www.srf.ch/news/regional/graubuenden/spoel-muss-vom-schlamm-befreit-werden
https://www.srf.ch/news/regional/graubuenden/nach-fischesterben-forscher-wollen-oeko-gau-nutzen
https://www.srf.ch/news/regional/graubuenden/nationalpark-engadin-tausende-fische-verendet

Gemeinsame Medienmitteilung vom 31. März 2013 
Engadiner Kraftwerke AG, Zernez
Schweizerischer Nationalpark, Zernez
Amt für Jagd und Fischerei Graubünden

 

Medienmitteilung vom 1. April 2013

Ökologischer GAU infolge Kraftwerks-Panne

Am Samstag, 30. März, ist es im Bereich der Stauanlage Punt dal Gall im Schweizerischen Nationalpark (SNP) zu einem Zwischenfall bei den Engadiner Kraftwerken AG (EKW) mit gravierenden ökologischen Folgen gekommen. Aufgrund technischer Probleme kam die Restwasserversorgung zum Erliegen. Die nachfolgende Erhöhung der Wassermenge führte zu einem hohen Schlammeintrag auf der Strecke zwischen Punt dal Gall und dem Aus-gleichsbecken Ova Spin im Schweizerischen Nationalpark. Durch die hohe Sedimentfracht wurde die Lebensgemeinschaft im Spöl weitgehend ausgelöscht.

Der ausserordentlich tiefe Wasserstand im Staubecken Livigno hatte zur Folge, dass im Bereich der beiden Zuflüsse Spöl und Aqua del Gallo die in Staumauernähe abgelagerten Feinsedimente mobilisiert wurden. Diese Tatsache hat vermutlich am Sams-tag bei einem Seespiegel von rund 17 m über dem Absenkziel dazu geführt, dass eingetragener Schlamm das Dotiersystem blockiert hat. Da durch den Schlammeintrag offenbar auch die zugehörigen Überwachungssysteme ausfielen, konnte die rund um die Uhr besetzte Leitstelle der EKW diese Fehlfunktion nicht feststellen. Das fehlende Wasser im Spöl wurde in der Folge erst durch am Spöl patrouillierende Parkwächter festgestellt, welche über die Geschäftsleitung des SNP sofort die Verantwortlichen der EKW alarmierten.
Ein Pikett-Dienst leistender Mitarbeiter der EKW wurde sofort zum Fuss der Staumauer Punt dal Gall beordert, wo dieser das gänzlich ausgefallene Restwasser feststellte. Als in dieser Situation einzig mögliche Massnahme wurde die Grundablass-schütze am Fuss der Staumauer partiell geöffnet, um den Fluss wieder mit Wasser zu versorgen. Dies hatte allerdings den Effekt, dass eine unkontrollierbare Menge Schlamm in das Bachbett des Spöls unterhalb der Staumauer Punt dal Gall ausgetragen wurde, was für die Bachflora und -fauna im betroffenen Bachabschnitt gravie-rende Folgen hatte. Nach ersten Erkenntnissen verendeten auf einer Strecke von ca. 6 km Tausende von Fischen und die Bachsohle wurde auf derselben Strecke mit Schlamm zugedeckt.
Unabhängig vom geschilderten Unfall verendeten zusätzlich Tausende von Fischen, nachdem sie in Punt dal Gall in das Triebwassersystem gerieten und die Turbinen des Kraftwerks Ova Spin passierten. Wieso diese Fische in das Triebwassersystem gerieten, ist noch nicht klar.
Zusammen mit dem Fischereiaufseher und den anwesenden Fachleuten des Natio-nalparks wurde der Schaden begutachtet. Eine Quantifizierung des Schadens ist zurzeit nicht möglich und Gegenstand weiterer Abklärungen.
Als betriebliche Sofortmassnahme seitens der EKW wurde der Turbinenbetrieb in Ova Spin bis auf Weiteres eingestellt, so dass sich der Wasserspiegel im Staubecken Punt dal Gall erholen kann.
Die Engadiner Kraftwerke AG bedauern diesen Vorfall ausserordentlich, zumal der Spöl seit mehr als zehn Jahren Gegenstand gemeinsamer Anstrengungen zwischen Nationalpark, Forschungskommission des SNP und der EKW ist, um mit einem innovativen, dynamisierten Restwassersystem die flussökologischen Verhältnisse im Spöl zu verbessern. Sie werden alles daran setzen, die Ursachen dieses Vorfalls aufzuklären und die Folgen möglichst rasch und unbürokratisch zu beseitigen.
Für die Verantwortlichen des SNP bedeuten die dramatischen Ereignisse einen grossen Rückschlag bei der Ökologisierung des Spöls. Jahrelange erfolgreiche Bestrebungen wurden durch diesen Vorfall zunichte gemacht. Die Parkvertreter können derzeit nicht beurteilen, wie sich das Ökosystems im Spöl zukünftig entwickeln kann, bietet aber mit seinen Fachleuten aus der Forschungskommission Hand für eine Wiederherstellung der natürlichen Lebensgemeinschaft.

Medienkonferenz vom Montag, 1. April 2013 um 11 Uhr bei den Engadiner Kraftwer-ken in Zernez.
Kontaktpersonen:
Jachen Gaudenz, Leiter Instandhaltung, Engadiner Kraftwerke

Nicola Gaudenz, Kantonaler Fischereiaufseher AJF

Hans Lozza, Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Schweizerischer Nationalpark

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