Logo LiveAlpsNature

 

Ein Beitrag von Fabienne Koenig, Schweizerischer Nationalpark
23. Juni 2025

Das Projekt LiveAlpsNature, bei welchem auch der Schweizerische Nationalpark mitwirkt, trägt zum Erhalt der Biodiversität in alpinen Schutzgebieten bei. Diese werden zunehmend für Natur- und Gesundheitstourismus genutzt. Um Konflikte zwischen Schutz und Nutzung zu vermeiden, entwickelt das Projektteam neue Besucherlenkungskonzepte sowie Freizeitangebote und integriert diese in digitale Plattformen.

Hotspots für biologische Vielfalt, Tourismus und Outdoor Aktivitäten – wie passt das zusammen? Eine Herausforderung für die alpinen Schutzgebiete (APA), die 30 % des Alpengebiets abdecken.
Die Biodiversität in Schutzgebieten leidet zunehmend unter dem ansteigenden Nutzungsdruck. Eine effiziente Besucherlenkung kann dabei helfen, diesen Druck zu verringern. Im Projekt LiveAlpsNature arbeiten deshalb Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Bereichen zusammen: Das Netzwerk alpiner Schutzgebiete ALPARC, die CIPRA Lab, die Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Bohinj Tourismus, vier Nationalparks aus verschiedenen Alpenländern, zwei italienische Naturparks und ein französischer Schutzgebietsverband sowie das digitale Tourenportal OutdoorActive.
Zunächst analysiert das Projektteam die Entwicklung von Trends im Natur-Tourismus und deren Auswirkungen auf die Biodiversität. Diese Analyse dient als Grundlage für die Ausarbeitung innovativer Freizeitangebote und Besucherlenkungsmassnahmen, basierend auf dem sogenannten One-Health-Ansatz. Die Angebote und Massnahmen sollen sowohl die Biodiversität als auch die Gesundheit der Menschen stärken. Wie dies funktionieren kann, testet das Projektteam in ausgewählten Pilotregionen in alpinen Schutzgebieten. In Workshops und Trainings vermittelt es die Massnahmen, welche sich bewährt haben, an relevante Akteure und stellt die ermittelten Daten und Standards zur Besucherlenkung frei zur Verfügung. Diese freie  Zugänglichkeit (Open Source Prinzip) ermöglicht eine breite Streuung über alle digitalen Plattformen hinweg. Das Projekt entlastet damit alpine Schutzgebiete, entwickelt touristische Lösungsansätze und trägt zur Gesundheit und Resilienz von Natur und Mensch im Alpenraum bei.

Besucherin vor Tafel des Naturlehrpfades

Abb.: Besucherin bei Naturlehrpfadtafel auf Margunet im Schweizerischen Nationalpark

Projektpartner und -partnerinnen

ALPARC – Netzwerk Alpiner Schutzgebiete (FR, Lead Partner)
Paracelsus Medizinische Privatuniversität (AT)
Aree Protette dell’Ossola (IT)
Triglav National Park (Sl)
Schweizerischer Nationalpark (CH)
Berchtesgaden National Park (DE)
Parc national des Écrins (FR)
Asters – Organisation für die Erhaltung der Naturräume in der Haute-Savoie (FR)
CIPRA Lab GmbH (AT)
Parco Natural Mont Avic (IT)
Tourism Bohinj (Sl)
OutdoorActive (DE)

Länder

Frankreich, Schweiz, Italien, Österreich, Deutschland, Slowenien

Ziele

  • Negative Auswirkungen von naturbasierten Freizeitaktivitäten auf die Biodiversität in Schutzgebieten und darüber hinaus verringern
  • Daten zu sensiblen Naturräumen besser in digitalen Plattformen sichtbar machen
  • Das Bewusstsein der Menschen für Biodiversität und ihren Zusammenhang mit der eigenen Gesundheit stärken

Aktivitäten

  • Analyse zu den Auswirkungen von naturbasierten Freizeitaktivitäten (NBA) auf die Biodiversität und der Entwicklung von NBA im Alpenraum
  • Katalog mit neuen Aktivitätsangeboten, die auf dem One-Health-Ansatz beruhen
  • Massnahmenliste dazu, wie schädliche Aktivitäten minimiert werden können
  • Toolbox mit standardisiertem Open-Source-Datensatz und neuen Angeboten für Online-Plattformen
  • Trainings-Kit mit neuen NBA-Angeboten und Besucherlenkungsmassnahmen für Schutzgebietsmanagerinnen und -manager sowie andere Akteure

Zielgruppen

  • Nationalparkverwaltungen und Rangers
  • Online Plattformen und deren Nutzende
  • Gäste von Schutzgebieten und alpinen Naturräumen
  • Tourismussektor: z.B. Bergführer und Bergführerinnen, Alpine Vereine, Tourismusverbände

Laufzeit

September 2024 – August 2027

Dieses Projekt wird kofinanziert von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Interreg Alpine Space, welches grenzüberschreitende Kooperationsprojekte zwischen sieben Alpenländern unterstützt.

Gesamtes Projektbudget: 2.729.503,30 €
Funding des Programms: 1.880.177,47 €

Weitere Informationen

www.alpine-space.eu/project/livealpsnature/

Kontakt

Fabienne Koenig, Projektmanagerin, fabienne.koenig@nationalpark.ch

To top