Die stellenweise stark gefaltete Wechsellagerung von grauen Kalken und Schiefern der Allgäu-Schichten in der Val Trupchun entstand vor 200–180 Millionen Jahren im Randbereich eines Ozeanbeckens.

Zwischen Europa und Afrika hatte sich damals eine Art Urmittelmeer geöffnet – der Tethysozean. Seine Ränder waren teilweise instabil. Gelegentlich haben sich unter Wasser Rutschungen und Schlammlawinen gelöst und Material in die Tiefe gerissen. Grosse Gesteinsblöcke und Brekzien blieben am Abhang liegen, während feiner Gesteinsschutt und aufgewirbelter Schlamm innert weniger Stunden weit ins Meeresbecken umgelagert wurden.

Die hellgrauen tonigen Kalke und die dunklen Mergel lagerten sich in längeren ruhigen Phasen ab. Sie wechseln sich ab mit oft breiteren Schichten, die sehr schnell – innerhalb von Stunden – in der Folge von untermeerischen Rutschungen entstanden sind.
Funde von Ammoniten und Belemniten – ausgestorbenen Verwandten der Tintenfische – deuten darauf hin, dass die Allgäu-Schichten in einem wenige Hundert Meter tiefen Meeresbereich entstanden sind.

Diese tonigen Kalke und Mergel dominieren die Hänge in der Val Trupchun. Tonreiche Gesteine sorgen für fruchtbare Böden. Sie sind mit ein Grund für die hohe Zahl an Huftieren in der Val Trupchun.

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